50 Jahre Rutronik
Rutronik feiert in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen.
Wir laden Sie zu einer kurzweiligen Zeitreise durch die Jahrzehnte ein. Schwelgen Sie in Erinnerungen an wichtige technologische Meilensteine und erfahren Sie dabei, wie sich Rutronik von einem Distributor mit einem Fokus auf passive Komponenten zu einem der größten europäischen Broadline-Distributoren für elektronische Bauelemente entwickelte.
"Aus einem kleinen Familienbetrieb, den ich mit großer Unterstützung durch meine Ehefrau, Anfang der 1970er Jahre in einer Doppelgarage in Ispringen gegründet habe, wurde innerhalb von 50 Jahren ein führendes Distributionsunternehmen für elektronische Bauelemente"
– Helmut Rudel, Präsident und Gründer von Rutronik
"In diesem Jahr feiern wir wichtige unternehmerische Meilensteine rund um unser wachsendes Produktportfolio mit führenden Lieferanten und unsere weltweite Expansion mit Niederlassungen in Europa, Asien und den USA. Letztere bauen wir im Rahmen unserer Regionalisierungsstrategie kontinuierlich aus. Ziel ist es, so nah wie möglich an unseren Kunden zu sein, um sie bestmöglich beraten zu können und wir bedanken uns an dieser Stelle außerdem ganz herzlich bei unseren Kunden, Lieferanten, Partnern und vor allem bei unseren Mitarbeitenden, die Rutronik stets vorangebracht haben, sodass wir auch in den kommenden Jahren unsere Erfolgsgeschichte gemeinsam weiterschreiben werden.“
– Thomas Rudel, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Rutronik
Wir feiern mit unseren Herstellern
Nicht nur wir, sondern auch einige Hersteller unserer Linecard feiern in diesem Jahr ein rundes Firmenjubiläum. Wir gratulieren allen herzlich und bedanken uns für die vielen Jahre der vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Wie alles begann: Die 1970er Jahre
Helmut Rudel gründete das Unternehmen Rutronik vor 50 Jahren im überschaubaren Ort Ispringen bei Pforzheim. Die Standortwahl überließ er dabei nicht dem Zufall. Seine Vision: Die geografisch in Deutschland am weitesten entfernten Kunden sollten innerhalb einer Fahrtzeit von maximal zwei Stunden zu erreichen sein. Mit diesem Ziel vor Augen, nahm Helmut Rudel einen Zirkel und zog einen Kreis um die Region in Deutschland, in der er zu dieser Zeit knapp 70 Prozent des deutschen Bauelemente-Bedarfs vermutete. In der Mitte befand sich Ispringen und damit war die Entscheidung für den Hauptsitz gefallen.
In den 1970er Jahren setzte sich rund um die Fußball-Weltmeisterschaft das Farbfernsehen zunehmend durch. Ein Jahr zuvor, im Jahr 1973, gründete Helmut Rudel die Firma Rutronik, die damals auf den Vertrieb passiver Bauelemente spezialisiert und ausgerichtet war. Nach rund drei Jahren, Ende 1976, arbeiteten bereits fünf Mitarbeiter im Unternehmen und erwirtschafteten einen Umsatz in Höhe von sechs Millionen Deutsche Mark. Noch im selben Jahrzehnt zog die Belegschaft in das neu errichtete Gebäude in der Industriestraße 2 in Ispringen. Dort befindet sich auch heute noch der inzwischen wesentlich größere Rutronik-Hauptsitz.
Auf dem Weg zur Digitalisierung: 1980er Jahre
Durch den technologischen Fortschritt und den großen Bedarf an Mikrochips wuchs die Halbleiterindustrie in den 1980er Jahren rasant. Immer rechenaufwendigere Anwendungen wurden möglich, sodass der Personal Computer schon bald nicht nur Text, sondern auch Bilder und Töne verarbeiten konnte. Dadurch entstand ein gigantischer Markt für PCs und Unterhaltungsprodukte. Auch viele Unternehmen setzten in diesem Jahrzehnt auf den Einsatz von Computern und digitalen Technologien, sodass sich der Siegeszug von PCs nicht nur zu Hause, sondern allen voran auch in der Arbeitswelt abzeichnete. In den 1980er Jahren durchlief der PC damit zahlreiche Entwicklungsschritte und ist seither nicht mehr wegzudenken.
Auch bei Rutronik stand in den 1980er Jahren alles im Zeichen der elektronischen Datenverarbeitung und die Digitalisierung nahm damit im noch jungen Unternehmen seinen Lauf. Gleich zu Beginn des neuen Jahrzehnts kaufte Rutronik das Unternehmen Silec/RSC-Halbleiter auf und acht Jahre später zog das Unternehmen einen Auftrag mit einem Auftragsvolumen in Höhe von 1 Million Deutsche Mark an Land. Die Ausweitung auf Aktiv-Komponenten war damit besiegelt.
Von Displays und Mobilfunklösungen: 1990er Jahre
In den 1990er Jahren sind große Fortschritte im Bereich der Mobilfunktechnologie zu verbuchen. Der größte Durchbruch in der Mobiltelefonbranche war die Einführung des GSM-Netzes, welches eine netz- und länderübergreifende Nutzung von Mobiltelefonen ermöglichte. Auch Datendienste wie SMS und MMS bauten auf GSM, sodass mobile Text- und Multimedianachrichten verschickt werden konnten. Die Einführung digitaler Netze in den 1990er Jahren bildet auch die Basis für die Entwicklung neuer Dienste wie WAP und GPRS. Diese Netze ermöglichten den Zugang zum Internet und die Nutzung von Diensten wie E-Mail, Web-Browsing und weitere Online Services.
In diesem Jahrzehnt vergrößert sich Rutronik durch weitere Firmenübernahmen. Der Zukauf der in München ansässige BIT-Electronic AG war für den Einstieg in den Markt für Displays und Systeme strategisch prägend. Nach nur wenigen Jahren übernahm Rutronik außerdem die Discomp GmbH sowie das damalige Alcatel-Tochterunternehmen Dimacel Composants. Im Jahr 1999 wurden die beiden Firmen CED Ditronic und IEC Distribution S.A. hinzugekauft. Zum Ende des Jahrzehnts ist Rutronik damit eines der führenden Broadline-Distributionsunternehmen in Europa mit einem umfangreichen Produkt-, Komponenten- und Serviceangebot.
Zuverlässige, drahtlose Kommunikation: 2000er Jahre
Das Internet hatte bereits Ende der 1990er seinen Siegeszug angetreten und von Jahr zu Jahr stieg die Zahl der PC-Anwender und Geräte mit Internetanschluss. Eine bessere Bandbreite des Modems trug hierzu maßgeblich bei. Vor der Jahrtausendwende lag die Bandbreite bei optimalen Bedingungen noch bei 56 Kbit/s, sodass die Telefonleitung beim Verbindungsaufbau blockiert wurde und für quälende Geräusche sorgte. Mit dem Umstieg auf ISDN wurde die Einwahl zwar beschleunigt, diese Lösung war aber noch sehr teuer. Gerade weil die aufgerufenen Internetseiten immer komplexer wurden und die Nachfrage stieg, waren höhere Bandbreiten dringend gefragt. Ende der 1990er wurden erste DSL-Anschlüsse angeboten und erlebten dann nach der Jahrtausendwende mit Einführung einer „DSL-Flatrate“ ihren Durchbruch.
In den 2000er Jahren schloss Rutronik insbesondere Distributionsverträge mit führenden Herstellern in den Bereichen drahtlose Kommunikations- und Informationstechnologien. Im Jahr 2005 wurde der Wireless-Bereich gegründet, sodass auch das Produktportfolio ein weiteres Mal ausgeweitet und im Sinne eines Broadline-Distributionsmodells aufgestellt wurde. Gegen Ende des Jahrzehnts fand 2008 an der Unternehmensspitze die Staffelübergabe statt: Helmut Rudel rief seinen Sohn Thomas Rudel an die Stelle des Geschäftsführers und fungierte von nun an und bis heute als Präsident des Familienunternehmens.
Auch die Mobilität wird digital: 2010er Jahre
In den 2010er Jahren begann der Umbruch der Automobilbranche. Dieser zeigte sich allen voran in Innovationen rundum Konnektivität und die internetbasierte Verknüpfung von Fahrzeugen sowie die Entwicklung alternativer Antriebssysteme. Ziel dabei ist auch heute noch, das Vorantreiben einer intelligenten und nutzerzentrierten Mobilität mit völlig neuen Konzepten und Funktionen wie der Transformation der Software- und Elektronik-Architektur von Fahrzeugen, Elektromobilitätslösungen und Technologien für autonomes Fahren. Es zeichnet sich dabei ab: Diese Zukunft wird maßgeblich durch elektronische Komponenten und Software geprägt.
Die 2014 gegründete Automotive Business Unit von Rutronik ist explizit auf die Beschaffungs- und Entwicklungsstrukturen ihrer Kunden im Automobilbereich spezialisiert. In Zeiten von alternativen Mobilitätskonzepten und smarten Lösungen für urbane Lebensmodelle spielt das Potenzial der Leistungselektronik für Elektromobilitätslösungen eine zentrale Rolle. Hier setzt Rutronik u. a. mit der Entwicklung eines innovativen Referenzdesigns für einen effizienten On-Board-Charger an. Außerdem wird für Light Electric Vehicles für den urbanen Raum speziell in Asien und der Region Asean großes Wachstum prognostiziert. Auch hier investiert Rutronik in die Forschung und Entwicklung von Applikationen für das Bordnetz mit 48 V, umgesetzt mit Bauteilen in Automotive-Qualität. Mit dem bidirektionalen Hochvolt-Schalter (kurz: HV-Schalter) bietet Rutronik eine verschleißfreie Alternative für mechanische Schalter, die zudem noch weitere Funktionen wie Schutz vor Überstrom integriert.
Bis heute
Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Big Data – der Umgang mit großen Datenmengen durch Machine-Learning-Methoden und Algorithmen sind im privaten wie industriellen Umfeld angekommen. Im Kontext von Industrie 4.0 rückt auch die Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human-Machine-Interface; kurz: HMI) in den Mittelpunkt. Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Robustheit, Energieeffizienz und Interoperabilität sind die Stichworte für die HMI der Zukunft. Besonders wichtig sind anpassungsfähige Schnittstellen (vernetzbare Automatisierungskomponenten), die IT-Netzwerke und -Dienste integrieren sowie Feldbusse und Sensoren anbinden.
Rutronik System Solutions liefert eine Antwort auf die damit verbundenen schnelllebigen Innovationszyklen im industriellen Umfeld. Unter „Rutronik System Solutions“ vereint Rutronik seit Beginn der 2020er Jahre seine Expertise und Kompetenz und investiert weiter in die eigenen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten. Ziel ist es, hochinnovative Technologien in wegweisende, teils patentierte Systemlösungen für komplexe Herausforderung umzusetzen. Diese sogenannten Proof-of-Concepts sind exakt auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zugeschnitten. Dadurch ist Rutronik in der Lage, die Time-to-Market erheblich zu beschleunigen und bietet dadurch einen weiteren Mehrwert für seine Partner. So erhalten die Kunden von Rutronik einen Zeitvorsprung gegenüber Wettbewerbern, der oftmals entscheidend ist.
Im exklusiven Interview mit der Markt&Technik erinnert sich Thomas Rudel an seine Anfänge bei Rutronik zurück, gibt einen Überblick über aktuelle Initiativen bei Rutronik und einen Ausblick auf die Zukunft der Distribution.
Außerdem erklärt Thomas Rudel im Interview mit der Computer&Automation anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums, warum ein Distributor mehr bieten muss als ein stabiles Logistiksystem und warum der Schritt zum System- und Entwicklungspartner entscheidend ist.
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